Hamburger Sprechwerk
„Ich muss dir mal einen Ort in Hamburg zeigen, der wirklich besonders ist!“ Das war Clemens von Ramin, Sprecher und begnadeter professioneller Vorleser, mit dem Andreas Lübbers bereits seit einigen Jahren abendfüllende Programme erarbeitete. „OK. Ich komme die Tage hoch...“ (Wenn Ramin einen Tipp äußert, sollte man immer aufmerksam sein, wusste Andreas Lübbers.) „... was ist es denn?“ „Der Arbeitsplatz, meiner Schwester – eine Schule für Veranstaltungstechniker.“
Nun, das klang dann doch erstmal weniger vielversprechend. Es brauchte einen extra Schubs, von Bad Gandersheim im Harz, aus den sehr arbeitsintensiven und zeitfressenden Aufgaben des stellvertretenden Intendanten und Chefdramaturgen der Domfestspiele ein Schnittchen Auszeit freizunehmen, um nach Hamburg zu fahren. Aber dann:
Es war nicht einfach nur eine Bürobesichtigung mit interessanten Begegnungen mit Menschen, die in der Branche selbständig arbeiteten. Eine echte Bühne gab es zu besichtigen. In einer ehemaligen Speditionshalle auf einem Hinterhof, auf dem ein Kenianer heruntergekommene Autos zur Verschiffung in seine ehemalige Heimat ansammelte, hatte Sebastian Hellwig eine komplette Bühne mit rotem Vorhang, Rigg, Lichtanlage, Tonanlage und Zügen eingerichtet. Der Zweck der Bühne war, praxisorientierte Ausbildung für Veranstaltungstechniker und Bühnenmeister anbieten zu können.