Rumena Buzarovska und Yael Inokai
RUMENA BUŽAROVSKA UND YAEL INOKAI
Aufschlag – Literarisch-feministische Begegnungen
Erster Satz
Beim Aufschlag spielen sich eine internationale und eine deutschsprachige Autorin die Bälle zu. Ausgehend von ihren aktuellen belletristischen Texten, die feministisch gelesen werden können, sprechen sie über das, was sie bewegt.
Wut, Machtsysteme, Geschlechterbilder. Im ersten Satz des Aufschlags bietet Rumena Bužarovska eine Perspektive aus Nordmazedonien. In ihrem Buch »Mein Mann« (Suhrkamp; Übersetzung: Benjamin Langer) seziert sie in elf Erzählungen Varianten des Patriarchats. Die Ich-Erzählerinnen berichten von ihren Männern, den versteckten Höllen des Alltags, von Aufbegehren und stillem Ertragen. Dabei entlarven sie sich selbst als Komplizinnen eines misogynen Systems. Ursula März (Deutschlandfunk) fühlt sich an Yasmina Reza erinnert. Humorvoll, zynisch, zielsicher und voller subtiler Melancholie.
Auch Yael Inokai reflektiert internalisierte Misogynie literarisch – in ihrem dritten Roman »Ein simpler Eingriff« (Hanser Berlin). Meret schätzt ihren Job als Krankenschwester, bis eine neue Behandlung vor allem für Frauen entwickelt wird, die sie von ihren psychischen Störungen befreien soll, aber nicht ohne Nebenwirkungen ist. Angesichts starrer Hierarchien und entmenschlichter Patientinnen verliert Meret ihren Glauben an die Macht der Medizin und findet in ihrer Liebesbeziehung zu Sarah Halt. Konzentriert und atmosphärisch entwirft Yael Inokai diese Welt zwischen Dystopie und Vergangenheitsbeschreibung.
Moderation: Carolin Callies
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Adresse:
Literaturhaus Hamburg
Schwanenwik 38
22087 Hamburg
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