Richard Powers
stellt seinen Roman »Das große Spiel« vor
Die 82 Bewohnerinnen und Bewohner Makateas, einer Insel in Französisch-Polynesien, stehen vor einem Referendum: Der Westen will in sie als Produktionsstandort für modulare, im Meer schwimmende Wohnstätten investieren. Die Aussicht auf neue Arbeitsplätze und ein stabiles Gesundheitswesen ist verlockend, doch tief sitzt die Ausbeutungserfahrung, die die Insel bis in die 1960er-Jahre durch den Phosphatabbau erfuhr. Kinder, Einheimische und Zugezogene versuchen sich an einer demokratischen Entscheidung über eine Sozialutopie, deren invasiven Charakter niemand absehen kann. Unter ihnen ist die 92-jährige Evelyne Beaulieu, die sich seit Kindheitstagen dem Tauchen verschrieben und in einer männerdominierten Forschungswelt ihren Platz erkämpft hat. Vom Reichtum der Unterwasserwelt überwältigt, ist ihr ein Leben an Land kaum möglich. Doch steht es ihr noch zu, über die Zukunft zu entscheiden? Den Anfang nahm alles in Chicago, als sich mit Todd Keane und Rafi Young zwei hochbegabte, vom Schicksal gebeutelte Jungen zwischen Informatik und Literaturwissenschaft in den strategischen Volten des Go-Spiels verloren.
Mit »Das große Spiel« (Penguin; Übersetzung: Eva Bonné) gelingt dem Pulitzerpreisträger Richard Powers ein erzählkräftiger Roman über menschliche, tierische und maschinelle Intelligenz, über Demut und die Frage nach der »Gemeinsamen Sache«.
Moderation: Thomas Böhm
Deutsche Lesung: Franziska Herrmann
Adresse:
Literaturhaus Hamburg
Schwanenwik 38
22087 Hamburg
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