Philosophisches Café Extra
Über den verlorenen Frieden
Im Jahr 1990 schien ein neues Zeitalter anzubrechen: das Zeitalter der liberalen Weltordnung, des Friedens und der Demokratie. Heute liegt diese Ordnung in Trümmern. Wie konnten die Chancen verloren gehen, die sich mit dem Ende des Kalten Krieges boten? Warum herrscht dreißig Jahre nach dem Fall der Mauer wieder Krieg in Europa?
Andreas Rödder erzählt in »Der verlorene Frieden. Vom Fall der Mauer zum neuen Ost-West-Konflikt« (C.H. Beck) die Geschichte der Weltpolitik seit 1990 und offenbart die Wurzeln der heutigen Weltunordnung. Im Westen glaubte man nach 1990, dass sich die eigenen Werte geradezu gesetzmäßig durchsetzen würden. Doch als die machtpolitische Stärke des Westens nachließ, kehrten auch die autoritären Gegenentwürfe zurück, die auf imperiale Herrschaft und auf hegemoniale Einflusssphären setzen. Rödder zeigt auf, dass die Welt nicht auf eine multipolare Ordnung zusteuert, wie viele meinen, sondern auf einen neuen Ost-West-Konflikt.
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