Extractivism as Aesthetics

Durch das Prisma Nordkurdistans reagiert die Vorlesung von Eray Çaylı auf eine Welt zunehmender Widersprüche, in der sich ökologische Sensibilitäten neben dem Extraktivismus und seinen Bildern häufen. Çaylı geht diesen Widersprüchen nach, indem er den Extraktivismus in seiner Ästhetik untersucht - wie er die Kolonisierten und ihre Heimatländer nur als ausbeutbare und vermarktbare Ressourcen wahrnehmbar und verfügbar macht. In seinem Vortrag im Kunstverein in Hamburg denkt er in und mit zeitgenössischer Kunst und experimentellem Film, welche sich kritisch mit Umgebungen und Darstellungen auseinandersetzen, die von einem kolonialen Nationalstaat geprägt sind. Dabei stößt Çaylı auf Subjektpositionen - einschließlich seiner eigenen -, die nicht nur in unterschiedlicher Weise vom Extraktivismus betroffen und in ihn verwickelt sind, sondern auch für eine Transformation durch kollektive Arbeit offen sind. Extractivism as Aesthetics argumentiert, dass das Potenzial von Bildern, den Extraktivismus herauszufordern, darin liegt, dass sie zur Reflexion über ihre eigene Verstrickungen in gewalttätige Umwelten und Sichtweisen anregen und Leid und Überleben sichtbar machen. Anstatt zwischen selbstsüchtiger Kritik und Heroisierung einzelner Künstler:innen/Kunstwerke zu schwanken, sucht der Vortrag nach einer Ästhetik, die dem Extraktivismus in sorgfältiger Zusammenarbeit, Gegenseitigkeit und Relationalität herausfordert. Der Vortrag präsentiert die Erkenntnisse aus seinem gleichnamigen Buch, das 2025 bei der University of Texas Press erscheinen wird.

Die Veranstaltung findet in englischer Sprache statt.

Adresse:
Kunstverein in Hamburg
Klosterwall 23
20095 Hamburg
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